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Den müden Augen neue Wege zeigen: Georg Baselitz

Er sagt, er habe kein Talent und verdient mit seiner Kunst Millionen. Er bezeichnet Künstler als »Leute, die etwas tun, für das sich andere schämen würden«. Bei ihm steht die Welt einfach Kopf: Georg Baselitz, Maler, Bildhauer und Provokateur, wird am 23. Januar 75 Jahre alt. International bekannt wurde Baselitz mit großformatigen, farbkräftigen Gemälden, bei denen er die Motive auf den Kopf stellte: Da wachsen Bäume aus dem Himmel, Vögel stürzen zum Boden, und Menschen schweben kopfunter auf der Bildfläche. »Ich habe das Bild, das bis dahin galt, nicht akzeptiert und stattdessen mein eigenes aufgehängt«, erklärt Baselitz. Er wolle alte Werte und Traditionen zerstören, »damit im Kopf wieder etwas stattfindet, um den müden Augen neue Wege zu zeigen«.   »Ich bin in eine zerstörte Ordnung hineingeboren«, sagt der Künstler, der 1938 als Hans-Georg Kern in Deutschbaselitz in Sachsen zur Welt kommt. Nach zwei Semestern an der Ostberliner Kunsthochschule wird er 1956 wegen »gesellschaftspolitischer Unreife« von der Hochschule verwiesen – eine Standardbegründung für unliebsame Studenten in der DDR. Also zieht er nach Westberlin und studiert bei …