Kunst & Kultur

Moderation für den Ökumenischen Kunstempfang

Stefanie Unruh, Installation „Ich weiß nie, arbeite ich gerade oder nicht“, 2021, München (Foto: Barbara Donaubauer)

Zu den schönen Aufgaben meines Berufs als Redakteurin und Kuratorin gehört es, regelmäßig bei Veranstaltungen, Workshops oder Tagungen als Moderatorin oder Speakerin aufzutreten. Entweder trete ich vor der Kamera auf bei Zoom-Konferenzen oder Ausstellungseröffnungen, ich stehe hinter dem Mikro oder moderiere auf der Bühne.

Besonders freue ich mich, an der Schaltstelle zwischen Kunst und Medien zu moderieren. In diesem Jahr bin ich gefragt worden, ob ich die Moderation für den ersten ökumenischen Kunstempfang der evangelischen und katholischen Kirche in München übernehme.

Die Aufgabe hat mir sehr viel Freude bereitet, zumal das gesamte Vorbereitungsteam sehr intensiv über das neue Format nachgedacht hat und jeder seine Ideen und Gedanken einbringen konnte.

Künstlerempfang wird zu Kunstempfang

Der bisherige „Künstlerempfang“ in der Katholischen Akademie in München hatte eine lange Tradition. Nun wurde diese – rein katholische – Veranstaltung abgelöst und der erste Ökumenische Kunstempfang beider Kirchen veranstaltet.

Der Kunstempfang sollte ursprünglich schon 2021 stattfinden, doch dann kam mit Corona der zweite Kultur-Lockdown, und so musste der Empfang abgesagt werden. Umso schöner, die Veranstaltung nun nachholen zu können.

Die besondere Herausforderung des Abends war es, die Live-Veranstaltung vor Ort mit der Video-Aufzeichnung für die Gäste vor dem Bildschirm zu verbinden. Wie so oft in der Moderation, gilt es, auch spontan mit Änderungen umzugehen.

So kann Nora Gomringer aufgrund einer Erkrankung ihren Vortrag über das offizielle Thema des Abends „Lebensmittel Kunst“ nicht vor Ort halten, sondern wird über Zoom übertragen. Wie Redakteurin Susanne Hermannski in der Süddeutschen Zeitung später schreibt, ist ihr Vortrag herrlich und bringt die „nötige Leichtigkeit ohne jede Seichtigkeit ins Spiel“.

Ökumenischer Kunstempfang in München

Zum 1. Ökumenischen Kunstempfang eingeladen haben der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, und der Regionalbischof im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis München, Christian Kopp, sowie Akademiedirektor Achim Budde. Rund 200 Künstlerinnen und Künstler kommen am Dienstag, 18. Oktober 2022 um 19 Uhr in die Katholische Akademie in Bayern. Der Abend steht unter dem Motto „Lebensmittel Kunst“, angelehnt an den Ausspruch des österreichischen Bischofs Hermann Glettler, der einmal gesagt hatte: „Für mich ist Kunst ein Lebensmittel.“

Nach einer Klang-Geräusch-Wort-Performance der Künstler Ruth Geiersberger, Ardhi Engl und Geoff Goodmann und der Begrüßung durch Akademiedirektor Budde zeigt ein Video-Beitrag kirchliche Kunst-Projekte der vergangenen Monate.

Podiumsdiskussion mit Staatsminister Blume

Bei der Podiumsdiskussion, die ich moderiere, haben wir eine bunte Mischung auf der Bühne: Es sprechen der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, die evangelische Synodale und Landtagsabgeordnete Claudia Köhler mit den Künstlern Stefan Hunstein und Stefanie Unruh. Dann folgt noch eine Reflektion von Kardinal Marx und Regionalbischof Kopp, ehe der Abend beim Empfang ausklingt.

Besonders freut mich, wenn bei einer solchen Runde auch konkrete Ergebnisse herauskommen. Kunstminister Blume sagte seine Unterstützung für die freie Kulturszene in Bayern zu. Nach den beiden schweren Corona-Jahren müsse der Freistaat alles tun, „damit sich Kunst und Kultur in diesem Winter voll entfalten können“, erklärte Blume. Er habe vor, freien Künstlern auch über das drei Millionen schwere Neustart-Paket hinaus „unter die Arme zu greifen“, so Blume laut Sonntagsblatt-Bericht.